Als gegen Ende der 80er Jahre in einem verlassenen Abstellraum im Gemeindezentrum der Christuskirche in Rostock sich einige wilde Jugendliche zusammenfanden, ahnte niemand, daß sich diese um höchstmöglich spielbare Lautstärke bemühten jungen Menschen durch ihr Talent und unvergleichbare Ausstrahlung sich einer derartigen Popularität aussetzten. 1991 gab sich dann die Band den sensationellen Namen POSEMAKERS. Dieser Name wurde aus dem Sprachgebrauch der Rock- und Beatmusik (also stets in englischer Sprache) entnommen und bedeutet etwa soviel wie Aufsehenerreger oder Showmacher.
…. uns gibt es noch. Allein das zählt. Und mit etwas Abstand betrachtet war es genau diese Tatsache wert, schon im letzten Jahrhundert nahezu jedes Wochenende nach Rostock zu fahren, um in der Dieselstraße 3 unser Quartier, den sogenannten Pumakäfig, zu beziehen. Denn dort wohnte Ansgar und freute sich immer über Besuch. Jedenfalls sah es in unseren Augen so aus. Eigentlich lief alles dann immer nach dem selben Schema ab. Wir kommen halt aus Mecklenburg. Zurück zu unseren Wochenenden. Abendbrot machen (die Rezepte sind alle ganz einfach: Egal was, Hauptsache mit Ketchup), Meli, etwas schlafen, Bier kaufen, proben, posen, weiter proben, mit dem Trabbi (später Passat) Mittag holen, auf die Herren L. warten, proben, Meli und wieder von vorn. Manchmal bauten wir eine Anlage, löteten an unserer Endstufe oder luden uns zu Partys ein bei denen wir vorzugsweise mit unserem Volksliedmedley Aufsehen erregten. Ausbaden mußten alles meistens Düsei und Ansgar. Der eine fuhr das Bandmobil und der Andere blieb im Chaos sitzen. Sorry nochmal von dieser Stelle. Vor allem aber spielten wir die Hits. Eigentlich ja die Superhits. Zum Beispiel „Herr geh mit uns“, „Nimm, oh Herr die Gaben“ oder „Volle Granate Renate“. Den ersten musikalischen Leckerbissen konnten die Dekatagsbesucher vom Herbst 1990 in Rostock erleben, als wir bei „Wir tanzen“ unser erstes SOLO (eine Blues-Tonleiter!!!!! – Geile Idee) zum Besten gaben: Totenstille und Gänsehaut im weiten Rund. Nun ja. Kirchenlieder interpretiert von den Posemakers sind halt immer etwas besonderes. In die Kirche schleppen wir unser ganzes Geraffel eigentlich nur noch wenn`s danach etwas wichtiges zu feiern gibt. Einer sitzt dann immer mit seiner/m Zukünftigen vor’m Altar und der Rest von uns steht daneben, macht Musik und gibt dem Ganzen den richtig feierlichen Rahmen. Mittlerweile bauen wir unser Zeug eher nur noch zu Festlichkeiten wie runden Geburtstagen, Silberhochzeiten etc. auf, irgendeiner hat immer was zu feiern. Uns freut’s.
Wir hatten auch viele Freunde und Musiker, die hier auch ihren verdienten Ehrenplatz bekommen sollen. Denn was wären wir ohne Matthias Mucha, Georg Jank, Markus Lippasson, Michael Koch, Antje Erhart, Solvig Wenzel, Jan Rickert, Michael Walsch, Clemens Kuhlage, Mathias Ertl, Tommy Lehner, Andreas Kuhlage, Tobias Hecht, die Jungs von Gloria Victis oder den berühmten Jugendchor. Gar nicht auszudenken.